Raum – Objekt – Gemeinschaft.

Zur Rolle von Bildern und Artefakten für Gruppenkohäsion und Konsensbildung (Vorlesung)

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Beschreibung

Seit der Antike galt die Einheit (concordia) als Ziel und Tugend einer nach dem Gemeinwohl (bonum commune) strebenden Gemeinschaft. In der Scholastik wurde umfassend und in verschiedenen Disziplinen debattiert, welche Bedingungen dafür vonnöten seien und wie es zu einem Konsens (consensus) unterschiedlicher Meinungen und Interessen kommen könne; als unabdingbar wurde u.a. die Abwägung des eigenen Urteils (iuditio) und die Zustimmung aus freiem Willen angesehen. Schon Cicero hatte die allen Menschen gemeine Fähigkeit zum Urteilen (den sensus communis) als Grund dafür genannt, dass ein Redner so sprechen müsse, dass alle Zuhörer, auch die Laien, sich über die gute Qualität der Rede einigen könnten. Interessanterweise kommt es im 14. und 15. Jahrhundert zu einer Übertragung solcher Überlegungen in die Kunsttheorie, in der eine an Viele gerichtete Bildrhetorik und das Urteilen über ein Kunstwerk teilweise aus der Wahrnehmungstheorie, teilweise aus der Staatstheorie begründet werden. Zwar ist nur eine überschaubare Anzahl an Schriftquellen erhalten, die sich mit diesem Problem befassen, doch schein der Diskurs über das Streben nach dem bonum commune, über Urteil und Konsensbildung in Bildzeugnissen des 15. Jahrhunderts nachvollziehbar zu sein. Die Vorlesung widmet sich einer Spurensuche zu Konsens und Gemeinschaftlichkeit in Räumen, sowie anhand von Bildern und Objekten des 14. und 15. Jahrhunderts.

Weitere Angaben

Ort: 41/E02
Zeiten: Do. 12:00 - 14:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Donnerstag, 27.10.2022 12:00 - 14:00, Ort: 41/E02
Veranstaltungsart: Vorlesung (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

• Kunstgeschichte > Veranstaltungen
• Für die Studierenden im Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengang > Professionalisierungsbereich / Schlüsselkompetenzen > Fachbezogene Schlüsselkompetenzen > Kunstgeschichte