FB 6 Mathematik/Informatik/Physik

Institut für Mathematik


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Transdisziplinäre Methoden im Resourcenmanagement

6.416

Dozenten

Beschreibung

Simulationsmodelle sind eine zentrale Methode in der Systemwissenschaft, um komplexe Zusammenhänge und dynamische Prozesse zu analysieren und zu verstehen. Das Erstellen solcher Modelle bedarf eines hohen Maßes an mathematischem Wissen und Beherrschung von methodischen Ansätzen (z.B. agentenbasierte oder System Dynamics Modellierung). Daher können die Modelle und deren Ergebnisse meist nur durch Expert*innen verstanden und interpretiert werden. Bei unsicherer Faktenlage und fehlendem Konsens von Stakeholdern über Werte und Ziele (sogenannten „messy problems“) können Expertenmodelle und deren Ergebnisse jedoch hinterfragt bzw. angezweifelt werden. Daher wurden partizipative Modellierungsmethoden entwickelt, die die Einbindung von Stakeholdern (d.h. für eine bestimmte Problemsituation relevante Akteure) in den Modellierungsprozess erlauben. Unterschiedliche Ansichten über das Problem und mögliche Lösungsansätze sollen in diesen Modellen berücksichtigt und transparent analysiert werden. Durch die aktive Einbindung der Stakeholder in den Modellierungsprozess sollen zudem das Verständnis und Vertrauen in die Ergebnisse gestärkt werden, wodurch Lernen und Verhaltensänderungen angestoßen werden können.

In dieser Veranstaltung werden transdisziplinäre Konzepte und Methoden eingeführt und in Übungen erprobt. Der Fokus des Kurses liegt auf partizipativen Modellierungen und deren Einsatz in komplexen Problemsituationen (z.B. Konflikte bei der Wassernutzung, Subventionierung von Biotreibstoff). Es werden diverse partizipative, zukunftsorientierte Methoden vorgestellt und in praktischen Übungen vertieft. Die folgenden Methodenansätze werden behandelt: künstlerische Ansätze (Collagen), systemwissenschaftliche Modellierungsmethoden und räumliche Bewertungsverfahren. Am Ende des Seminars werden die Teilnehmer*innen ein breites Methodenportfolio kennen und in der Lage sein, diese auch in der Praxis anzuwenden.
Zusätzlich werden auch die wissenstheoretischen Hintergründe der Methoden beleuchtet und reflektiert: Woher stammen unterschiedliche Systemansichten? Wie können wir neben einer Problemanalyse auch effektive Lösungsstrategien für die Zukunft entwickeln? Ein Schwerpunkt wird hier darauf gelegt, wie die persönliche Autobiografie und Narrative (gesellschaftliche Diskurse) die eigene Wahrnehmung in sozialen und sozio-ökologischen Interaktionen prägen und die Dynamik von Lernprozessen beeinflussen.
An den Vorlesungs- und Übungsteil schließt sich eine Projektarbeit an, die von allen Teilnehmer*innen (ggfs. in Teilgruppen) bearbeitet wird. In dem Projekt wird ein konkretes Problem mit Akteuren aus der Region untersucht. In diesem Jahr werden wir das Thema „Universität der Zukunft“ behandeln. Dabei möchten wir mit Euch erforschen, wie sich Universitäten entwickeln müssten, um Euch auf die derzeitigen Herausforderungen (Umweltkrisen, etc.) vorzubereiten. Insbesondere soll dabei untersucht werden, wie Universitäten regionale Nachhaltigkeitstransformationen durch Lehre und Forschung unterstützen können. Das Projekt umfasst die Analyse der Wahrnehmung verschiedener Gruppen, die Herausarbeitung möglicher Konflikte, und die Erarbeitung von Lösungsstrategien.

Die Beurteilung der Leistung erfolgt auf der Basis von kurzen Ausarbeitungen zu zwei Übungen und einem Lerntagebuch. Zusätzlich fließt die Ergebnispräsentation zur Projektarbeit mit in die Gesamtnote ein. Bei Fragen zu der Veranstaltung kann das Lehrteam jederzeit per E-Mail kontaktiert werden.

Weitere Angaben

Ort: 93/E09
Zeiten: Di. 14:00 - 18:00 (wöchentlich) - Vorlesung und Übung
Erster Termin: Dienstag, 15.04.2025 14:00 - 18:00, Ort: 93/E09
Veranstaltungsart: Vorlesung und Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Systemwissenschaft > Vorlesungen
  • Systemwissenschaft > Bachelor Umweltsystemwissenschaft
  • Systemwissenschaft > 2-Fächer-Bachelor Umweltsystemwissenschaft
  • Systemwissenschaft > Master Umweltsysteme und Ressourcenmanagement