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Institut für Mathematik


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© Hedwig Gasteiger

Frühe mathematische Bildung im internationalen Vergleich

TaiGerS - Frühe mathematische Bildung in Deutschland, Taiwan und der Schweiz

In internationalen Vergleichsstudien zeigt sich immer wieder, dass Schülerinnen und Schüler in asiatischen Ländern in Mathematik signifikant besser abschneiden als in europäischen Ländern. Mögliche Gründe für die Unterschiede könnten im kulturellen Hintergrund liegen, in der Lehrpersonenausbildung, in der Lehr- und Lernpraxis oder in unterschiedlichen Dispositionen von Lehrpersonen. Frühe mathematische Bildung gilt als sehr bedeutsam für späteres Lernen. So zeigte sich im Rahmen von PISA, dass die Dauer des Kindergartenbesuchs Vorhersagekraft für die Mathematikleistung 15-jähriger Schülerinnen und Schüler hat. Obwohl frühe mathematische Bildung im Verlauf des letzten Jahrzehnts stark an Bedeutung gewonnen hat, handelt es sich nach wie vor um ein relativ junges Gebiet, sowohl in der Forschung wie in der Praxis. Bezüglich der Ausbildung von frühpädagogischem Fachpersonal sowie bezüglich der Konzepte früher mathematischer Bildung bestehen markante Länderunterschiede. Es kann deshalb angenommen werden, dass sich relevante Überzeugungen und verfügbares fach- und fachdidaktisches Wissen der frühpädagogischen Fachpersonen in Bezug auf frühe mathematische Bildung ebenfalls unterscheiden. Unterschiede werden insbesondere bezüglich des kulturellen und sozialen Hintergrunds der Fachkräfte sowie ihrer absolvierten Ausbildung erwartet. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen aber tatsächlich im Bereich der frühen mathematischen Bildung in asiatischen und europäischen Ländern? Und womit hängen Unterschiede möglicherweise zusammen?
Für eine Annäherung an diese Frage wurden Taiwan, Schweiz und Deutschland ausgewählt. Während Deutschland und die Schweiz einen ähnlichen kulturellen Hintergrund haben, ähneln sich die Schweiz und Taiwan eher im Bildungssystem bezogen auf die frühe mathematische Bildung.

In einem ersten Schritt wurden Rahmenbedingungen früher mathematischer Bildung der drei beteiligten Länder am Beispiel von offiziellen und gesetzlichen Grundlagen (z.B. Curricula, Bildungsgesetze, Ausbildungsrichtlinien, usw.) analysiert, wobei eine Beschränkung auf Niedersachsen als deutsches Bundesland und Thurgau als Schweizer Kanton erfolgt. Im zweiten Schritt erfolgt  auf der Basis der Kenntnisse zu den Rahmenbedingungen eine Befragung von frühpädagogischen Fachkräften zu mathematikspezifischen Überzeugungen, Wissen und selbst berichteten mathematischen Aktivitäten im Kindergarten in den drei Ländern.

TaiGerS ist Teil des Forschungsprogramms Taiwanese-German Research Program on Cultural-Societal Influences on Mathematics Education
(Koordination: Prof. Dr. Aiso Heinze,
IPN Kiel und Prof. Dr. Kai-Lin Yang, NTNU Taipei, Taiwan).

Projektpartnerinnen:

Prof. Dr. Esther Brunner, Pädagogische Hochschule Thurgau, Switzerland

Prof. Dr. Hedwig Gasteiger, Osnabrück University, Germany

Assist. Prof. Dr. Ching-Shu Chen, Tainan University of Technology, Teacher Education, Taiwan

Publikationen:

  • Gasteiger, H., Brunner, E., & Chen, C. S. (2021). Basic conditions of early mathematics education – a comparison between Germany, Taiwan and Sitzerland. International Journal of Science and Mathematics Education. 19(1), 111-127. https://doi.org/10.1007/s10763-019-10044-x, online hier lesbar
  • Gasteiger, H., Brunner, E., & Chen, C.-S. (2018). Frühe mathematische Bildung in Deutschland, Taiwan und der Schweiz - ein Vergleich der Ausgangslagen. Beiträge zum Mathematikunterricht 2018 (S. 587-590). Münster: WTM-Verlag. pdf-Version
  • Gasteiger, H., Brunner, E., & Chen, C.-S. (2017). Early mathematics education – A Comparison between Germany, Taiwan and Switzerland. In Kaur, B., Ho, W.K., Toh, T.L., & Choy, B.H. (Eds.). Proceedings of the 41st Conference of the International Group for the Psychology of Mathematics Education, Vol. 1, p. 196. Singapore: PME